Am 22. Juli absolvierte 52 6106 nach knapp 6 Jahren die erste Werkstattfahrt aus eigener Kraft außerhalb des Betriebsgeländes. Doch bis dahin war es ein langer Weg, da sich das notwendige Einstellen der Sicherheitsventile schwieriger als geplant gestaltete. Erst im dritten Anlauf gelang dies, beim ersten Mal am 14./15. März wurden beide Ventile korrekt eingestellt, eines hat sich nach dem Abblasen jedoch nicht wieder vollständig geschlossen. Es wurde daraufhin nochmals abgebaut, nachgearbeitet und am 5. April erneut eingestellt, was allerdings wieder nicht zur vollen Zufriedenheit gelang. Erst ein Tauschventil, welches am 16. Juni eingestellt wurde, löste das Problem vollständig. In der Zwischenzeit waren zudem noch verschiedene andere Arbeiten zu erledigen. Durch eine Fachfirma wurde die Die PZB- und GSMR Prüfung durchgeführt. Weiterhin erfolgten der Einbau einer optischen Erkennung der Sandbetätigung und die Einstellung der Sandmenge. Der neue Funkenfänger aus Edelstahl wurde eingebaut sowie die gesamte Schmierung der Dampfmaschine überprüft und einjustiert. An der Lok wurden diverse Leitungen und kleinere Stellen nochmals nachlackiert. Außerdem musste die Vorlaufachse wegen eines geringen Maßfehlers ausgebaut und abgedreht werden, was aber dank der Achssenke im Bw Gerolstein kein Problem darstellt.
Der Tenderaufbau konnte ebenfalls fertiggestellt werden. Hierzu war es notwendig die Kohlekastentüren nach Instandsetzung wieder einzubauen und den gesamten Tender schließlich neu zu lackieren. Außerdem musste am Tender die erste Achse noch einmal ausgebaut werden, da an dieser die Achslagerführungen zu viel Spiel hatten. Die Führungen wurden aus Rotguss neu angefertigt und die Achse danach wieder eingebaut.
Nun war alles für die Werkstattfahrt am 26. Juni vorbereitet, die Lok wurde entsprechend am Vorabend angeheizt. Leider stellte die Mannschaft jedoch kurz vor Fahrtantritt ein Schaden am linken Lager der 1. Tenderachse fest, sodass die Fahrt nicht stattfinden konnte. Die Dortmunder Eisenbahn hatte glücklicherweise noch ein baugleiches Lager vorrätig, welches erworben und zeitnah eingebaut wurde.
Für den neuen Termin war nun das Wochenende 22./23. Juli vorgesehen. Geplant war die Lok am Freitagabend anzuheizen, Samstag die Werkstattfahrt nach Kall zu machen und sofern alles erfolgreich verläuft, am Sonntag zusammen mit V60 850 nach Dortmund zu fahren. Dort sollten am Montag die Achslasten auf einer Radsatzwaage der Dortmunder Eisenbahn überprüft werden, nachdem diese zuvor bereits in Gerolstein mittels Kupferdrahtprobe eingestellt worden waren. Bei der Probefahrt lief 52 6106 in Richtung Kall als letztes Fahrzeug, hinter V100 2091, V60 403, V60 850 und dem Lokbegleitwagen. Beim Zwischenhalt in Blankenheim (Wald) wurden leider eine Undichtigkeit am Flansch des linken Sicherheitsventils und eine starke Erwärmung der Vorlaufachslager festgestellt, sodass entschieden wurde im Schlepp der V100 wieder nach Gerolstein zurückzufahren. Dort war geplant die Achse und das Lager auf der Achssenke auszubauen und später im drucklosen Zustand die Flanschdichtung des Sicherheitsventils zu erneuern. Nach dem Ausbau des Lagers stellte sich jedoch heraus, dass dieses neu ausgegossen werden muss. Dadurch musste die Fahrt nach Dortmund am Folgetag ohne die 52 stattfinden.
Insgesamt war die Werkstattfahrt trotzdem erfolgreich, es zeigte sich das die Aufarbeitung der Steuerung und es Kessels gelungen ist, die Dampfentwicklung des Kessels ist sehr gut und die Lok sparsamer als zuvor. Alle aufgetretenen Mängel wurden notiert und werden nun von der Werkstatt abgearbeitet.
In der Galerie sind Bilder der Werkstattfahrt hinterlegt.