Nach der ersten Werkstattfahrt am 22. Juli fand am 9. Oktober eine zweite Werkstattfahrt statt. In der Zwischenzeit wurden die Mängel aus der ersten Werkstattfahrt abgearbeitet. Dazu zählten unter anderem die Instandsetzung des Dampfteils der Lichtmaschine, welche nun tadellos funktioniert sowie die Neuanfertigung der Vorlaufachslager. Für die Werkstattfahrt selbst wurde die Lok wie üblich am Abend zuvor angeheizt. Die Fahrt führte dieses Mal von Gerolstein bis Kall, wobei V60 850 und der Lokbegleitwagen als Last mitgeführt wurden. Leider zeigte das rechte Vorlaufachslager wieder eine Erwärmung, die Ursache konnte aber nach der Rückankunft in Gerolstein beseitigt werden, sodass der Fahrt nach Dortmund zum Verwiegen am Folgetag nichts im Wege stand und die Lok mit einem Ruhefeuer über Nacht im Schuppen abgestellt wurde.
Am Morgen des 10. Oktober musste zunächst Kohle geladen werden. Das erfolgte erstmals mit der neu beschafften Kippschaufel für den Gabelstapler der VEB-Werkstatt und funktionierte einwandfrei. Gegen 9 Uhr startete der Überführungszug mit V60 850 und Lokbegleitwagen dann Richtung Dortmund. Nach Bewältigung der ersten 70 Kilometer wurde in Euskirchen Wasser gefasst. Weiter ging es dann nach Köln, wo eine kleine "Stadtrundfahrt" über Eifeltor, Bonntor, Südbrücke und Köln Kalk erfolgte. Die weitere Streckenführung führte über Opladen, Solingen, Wuppertal, Hagen und Witten bis Dortmund-Obereving, in den Anschluss der Dortmunder Eisenbahn. Nach der Abstellung des Zuges stand noch die Feuerbehandlung auf dem Plan. Nach der ersten größeren Fahrleistung zeigt sich nun, dass die Lok durch die Aufarbeitung deutlich sparsamer im Wasser- und Kohleverbrauch geworden ist. Auch die nun verwendete Kohle russischer Herkunft ist ein echter Glücksgriff. Das Feuer verschlackt kaum, die Kohle produziert nur wenig Asche und verbrennt nahezu rauchfrei.
Beim Verwiegen auf der Radsatzwaage der Dortmunder Eisenbahn am Mittwochmorgen stellte sich heraus, dass die Werkstatt in Gerolstein ganze Arbeit geleistet hatte, da an der mittels Kupferdrahtprobe eingestellten Lokomotive nichts mehr nachjustiert werden musste. So konnte dann nach dem Wasserfassen bereits am späten Vormittag die Rückfahrt in Richtung Gerolstein angetreten werden. Damit die 52 wieder Kessel voraus bis Gerolstein fahren konnte, erfolgte die Fahrt von Dortmund-Obereving zunächst bis Bochum-Langendreer mit der V60 voraus. Nach dem Fahrtrichtungswechsel konnte ab da mit der 52 wieder Rauchkammer voraus gefahren werden. In Euskirchen stand abermaliges Wasserfassen auf dem Plan und am Abend gegen 20 Uhr wurde schließlich Gerolstein erreicht. Insgesamt legte die 52 an den drei Tagen rund 530 Streckenkilometer störungsfrei zurück.
Nach der Ausführung kleinerer Restarbeiten, konnte zum 20.10.2017 die langersehnte bahnamtliche Abnahme erfolgen. Am 21. Oktober stand nochmals eine kurze Werkstattfahrt nach Blankenheim (Wald) auf dem Plan. Damit steht die frisch hauptuntersuchte Lok nun für eine volle Untersuchungsperiode von maximal 8 Jahren betriebsfähig zur Verfügung. Da unsere 52 6106 mit den aktuellen Zugsicherungs- und Kommunikationseinrichtungen ausgerüstet ist, kann die Maschine ab sofort deutschlandweit zum Einsatz kommen.
In der Galerie sind Bilder der Werkstattfahrt und Fahrt zur Lokverwiegung hinterlegt.