Der erste Arbeitseinsatz in Krefeld im neuen Jahr fand am 18. Januar statt. Die in der Zwischenzeit lackierten Bleche des Führerhausbodens konnten nun auf der Unterkonstruktion befestigt und verlascht werden. Anschließend wurde das auf den beiden Dampfausströmrohren sitzende Hosenrohr ausgebaut und der Bereich in der Rauchkammerstütze per Druckluftnadler von Rost befreit. Aufgrund des verschlissenen Zustands ist eine Neuanfertigung des Hosenrohrs notwendig, diese wird extern vergeben. Außerdem wurde der Halter der ehemals zweiten Lichtmaschine, die direkt auf dem Rahmen hinter dem Rauchkammerträger saß und noch aus der Dieringhausener Zeit stammte, entfernt und dieser Rahmenbereich mittels Topfbürste von loser Farbe und Rost befreit. Die Lichtmaschine selbst war bereits bei der Hauptuntersuchung 2008 ausgebaut worden. Das Lastwechselventil am Tender, das Steuerventil von Lok und Tender und das Führer- und Zusatzbremsventil an der Lok wurden für die Aufarbeitung im DB Fahrzeuginstandhaltungswerk Fulda ebenfalls demontiert. Darüber hinaus wurden sämtliche Sandfallrohre und die Führerhaustüren zur Aufarbeitung mit nach Gerolstein genommen. Die beiden Türen werden im Zuge dessen jeweils in der Mitte geteilt, damit in Zukunft die oberen Türhälften im Betrieb geöffnet werden können und dadurch für mitfahrende Lotsen eine bessere Streckenbeobachtung möglich wird.
Der Kessel wartet derzeit leider noch auf das Einschweißen des Flickens im Bereich des Verbrennungskammerbodens. Der vordere Kesselschuss wurde durch die Eisenbahn Werkstätten Krefeld (EWK) bestellt, ist aber noch nicht geliefert worden. Die Stehbolzen und Waschlukenfutter wurden inzwischen soweit alle eingesetzt. Am Fahrwerk konzentrieren sich die Arbeiten der EWK derzeit auf den Wiederanbau und das Ausrichten der überarbeiteten Kreuzkopf-Gleitbahnen. Daneben wurde ein im Laufe der Jahre verbogener Umlaufträger ausgebaut, gerichtet, lackiert und wieder eingebaut. Die instand gesetzten Bremszylinder befinden sich bereits wieder an ihrem Platz. Einen großen Fortschritt hat in den vergangenen zwei Monaten die Aufbereitung des Tenders gemacht. Der Wasserbehälter wurde in dieser Zeit durch eine Spezialfirma komplett von Innen gesandstrahlt und anschließend mit einem Korrosionsschutz beschichtet. Lediglich einige gebrochene Verstrebungen an einem Schwallblech müssen noch geschweißt werden.
In Gerolstein geht, neben der Arbeit an diversen Kleinteilen, die Instandsetzung des Aschkastens in die Endphase, sodass schon bald über einen Termin zum Rücktransport nach Krefeld nachgedacht werden kann. Die Kesselverkleidungsbleche sind mittlerweile extern in Arbeit, als Liefertermin ist der Zeitraum Mitte bis Ende Februar angepeilt. Die Bleche werden dann, soweit möglich, in Gerolstein vorbereitet und anschließend nach Krefeld geliefert.
Da die Schieberbuchsen im Rahmen der Überholung ausgebohrt wurden, sind die alten Schieberkörper nun im Durchmesser zu klein und es müssen neue Schieberkörber angefertigt werden. In diesem Zuge wurde beschlossen, die Lok jetzt mit kombinierten Druckausgleich-Kolbenschiebern der Bauart Müller auszurüsten, wie sie bei der Deutschen Bundesbahn üblich waren. Da die Neuanfertigung von Schieberkörpern des Durchmessers wegen unumgänglich ist und durch die kombinierten Druckausgleichschieber die Aufarbeitung der alten Winterthur-Druckausgleicher entfallen kann, ist diese Umrüstung praktisch ohne Mehrkosten möglich. Im Vergleich zu den Winterthur-Druckausgleichern, stechen die Müller-Schieber mit wesentlich besseren Leerlaufeigenschaften der Lok hervor, wodurch gerade beim Einsatz vor leichten Zügen auf Hauptstrecken Kohle eingespart werden kann.
In der Galerie sind weitere Bilder der Arbeiten hinterlegt.