Güterplandampf Trier-Ehrang - Gerolstein 19.03.2011

Die Winterpause endete am 19.03. direkt mit einem Paukenschlag für Lok und Mannschaft. Die Vulkan-Eifel-Bahn hatte einen Holzhackschnitzel-Ganzzug zwischen Trier-Ehrang und Gerolstein zu befördern und anstatt dafür zwei Diesellokomotiven einzusetzen, sollte die 52 diese Leistung alleine übernehmen! Schon am Tag zuvor wurde die Maschine aus ihrem Winterschlaf geweckt. Bevor angeheizt werden konnte, mussten aber zunächst noch eine Wasserstandsarmatur wieder angebracht und der Rost instandgesetzt werden. Anschließend wurde der Kessel mit Wasser befüllt und die Maschine von unten abgeschmiert. Am nächsten Morgen ging es schon um 5:45 Uhr rückwärts und im Schlepp der beiden V 100 das Kylltal hinunter. Zeitig wurde Trier-Ehrang erreicht, wo sich die beiden Dieselloks in den Bauzugdienst verabschiedeten und zunächst die Kontrolle der Lager auf dem Plan stand. Anschließend wurde der Wasservorrat ergänzt und nun musste nur noch der Zug kommen, welcher von Niedergörne in Sachsen-Anhalt aus mit E-Lok auf dem Weg war und auf sich warten ließ. Als der Zug am späten Vormittag schließlich mit nicht weniger als 27 Containertragwagen, auf denen jeweils drei Container der Firma innofreight plaziert waren, in Trier-Ehrang einfuhr, war die Freude groß. Während die E-Lok am einen Zugende abkuppelte, setzte sich die 52 an das andere Ende. Nach der Bremsprobe und nachdem der Kessel Spitzendruck zeigte, konnte es gegen 12 Uhr dann endlich losgehen. Bei einem Zug dieser Länge macht sich auch die kleine Steigung das Kylltal hinauf bemerkbar und so konnte 52 6106 einmal mehr beweisen, zu welchen Leistungen sie noch fähig ist. Besonders der Abschnitt zwischen Bitburg-Erdorf und Kyllburg war akustisch überwältigend! Obwohl einige Tunnel mit nur 10 km/h durchfahren werden durften, gelang es den 770 t schweren und über 500 m langen Zug immer wieder auf bis zu 60 km/h zu beschleunigen. Nach einem Kreuzungs- und Überholungshalt in St. Thomas, musste der Zug erneut in Bewegung gesetzt werden, gegen 14 Uhr wurde dann Gerolstein erreicht. Nachdem die Wagengarnitur in zwei Teilen an die Ladestraße rangiert war, ging es zum Restaurieren der Lok ins Bahnbetriebswerk. Unterdessen wurde versucht die 27 Wagen im Akkord per Radlader zu beladen, schließlich sollte der Zug noch am gleichen Tag zurückfahren. Gegen 20 Uhr war der Zug zwar noch nicht komplett beladen, wurde nun aber zusammenrangiert und zur Abfahrt bereitgestellt. Da die Drehscheibe streikte, musste die Fahrt rückwärts angetreten werden, was der fulminanten Abfahrt aus Gerolstein mit 1.700 t Zuglast am Haken aber keinen Abbruch tat. Mit Ausnahme zweier Kreuzungshalte und wegen der Höhe der Container extra langsam zu befahrender Tunnelabschnitte, lief der Zug im Gefälle fast von alleine. Allerdings war die Fahrt dadurch mit etlichen Befehlen von den Fahrdienstleitern und Langsamfahrten mit anschließenden Beschleunigungen verbunden. Dabei warf die Lok bei Vollmond, sternenklarer Nacht und leichten Minusgraden immer wieder Funken in den Himmel. In Trier-Ehrang wartete bereits wieder die E-Lok, um den Zug zu übernehmen. Für die 52 ging es nach erneutem Wasserfassen ohne größere Verzögerungen zurück, sodass Gerolstein gegen Mitternacht erreicht wurde. Während des Abschlussdienstes zeigte sich beim Leeren der Rauckammer, dass sich die Flugasche bis zur Höhe des Nummernschildes abgelagert hatte! Bedingt durch einige noch notwendige Rangiermanöver, um die Lok im Schuppen abstellen zu können, endete der überaus ereignisreiche und erfolgreiche Plandampftag schließlich um 3 Uhr.

Mit gewaltiger Geräuschkulisse beschleunigt die 52 die 27 Wagen nach einer Langsamfahrstelle vor Kordel - Foto: Georg Lochner
Mit gewaltiger Geräuschkulisse beschleunigt die 52 die 27 Wagen nach einer Langsamfahrstelle vor Kordel - Foto: Georg Lochner

In der Galerie sind weitere Bilder des Güterplandampf-Einsatzes hinterlegt.

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