Die Großveranstaltung zum Jubiläum 175 Jahre Eisenbahn in Deutschland, warf bereits einige Tage vor dem offiziellen Beginn, ihre Schatten voraus. Zum einen musste die Infrastruktur des Bahnbetriebswerks Gerolstein, als einem der drei Knotenpunkte des Festes, neben Trier und Koblenz, für den erwarteten Ansturm vorbereitet werden. Zum anderen trafen in mehreren Überführungszügen bereits die meisten der Gastlokomotiven, das historische Wagenmaterial sowie Personalbegleit- und Versorgungswagen der verschiedenen Vereine und Unternehmen ein. In Gerolstein wurden während der Veranstaltungstage die Fahrzeuge gewartet und versorgt die auf der Eifelquerbahn und im Kylltal nach Trier zum Einsatz kamen, während die Knoten Trier und Koblenz für die Moselstrecke, Saarstrecke sowie die Eifelstrecke im Langlauf bis Köln zuständig waren. Die heimische 52 6106 sollte vornehmlich die Rolle der Einsatzreserve übernehmen, kam aber dennoch zu genügend Einsatzehren bei dieser wohl einmaligen Veranstaltung. Am 02.04. bespannte die Lok den offiziellen Eröffnungszug, gebildet aus Vorkriegs-Plattformwagen, nach Ulmen und zurück. Am 03. & 04.04. half 52 6106 im Pendelverkehr zwischen dem Bahnbetriebswerk und dem Gerolsteiner Bahnhof aus, der mit je einer Lok am Zugende gefahren wurde. Am 05.04. übernahm die 52 eine Leistung von 58 311 auf der Eifelquerbahn, die zuvor mit ihrem Zug auf dem Steigungsabschnitt zwischen Rengen und Dockweiler liegengeblieben war. Am Abend des gleichen Tages fand das Dampfspektakel in Gerolstein mit einer nächtlichen Fotoparade im Lokschuppen seinen Höhepunkt. Nicht weniger als 10 Dampflokomotiven sorgten für eine einzigartige Atmosphäre, illuminiert durch eine wechselnde Beleuchtung. Der Dienstag stand dann im Zeichen der Fotozüge, so bespannten 50 2740 und 58 311 jeweils einen Fotogüterzug zwischen Gerolstein, Daun und Ulmen. 52 6106 kam hingegen nochmals mit einem kurzen Personenzug aus Vorkriegs-Plattformwagen auf die Strecke, während 78 468 mit einem authentischen Zug aus Bundesbahn-Umbauwagen nach Ulmen fuhr. Der Tag entschädigte dabei mit strahlendem Sonnenschein für die leider durchweg regnerischen Tage zuvor. Am frühen Abend endete schließlich der offizielle Teil des Festes und langsam verabschiedeten sich die letzten Besucher. Am 07.04. gegen Mittag verließen dann die Gastfahrzeuge Gerolstein in einem Überführungzug in Richtung Trier sowie einem weiteren Überführungszug in Richtung Köln und Ruhrgebiet. Den absoluten Schlusspunkt setzte am Nachmittag des gleichen Tages aber 52 6106 mit der Rücküberführung der Wagen für die Fotogüterzüge nach Euskirchen. Nicht weniger als 17 Wagen und die am Zugschluss mitgeschleppte V 100 2091 wuchtete die 52 dabei über den Schmidtheimer Berg und die Rampe zum Kaller Tunnel! Nach Einbruch der Dunkelheit wurden auf der Rücktour nach Gerolstein auch noch einige Wagen des planmäßigen Güterverkehrs mit nach Gerolstein zur Holzverladung gebracht. So endete diese denkwürdige Veranstaltung, von der man eigentlich nicht geglaubt hätte, dass sie in dieser Größenordnung im Jahr 2010 noch möglich sein würde, mit der Rückkehr von 52 6106 ins heimische Betriebswerk. Überschattet wurden die Feierlichkeiten allerdings durch den tragischen Tod eines Heizerlehrlings eines anderen Vereins im Bahnhof von Ulmen.
Weitere Bilder der Jubiläumsveranstaltung 175 Jahre Eisenbahn in Deutschland sind in der Galerie hinterlegt.