Am Freitag den 05.12. sollten Lok und Wagenpark sowie der Personalbegleitwagen nach Brohl-Lützing überführt werden, um von dort aus an diesem und dem darauf folgendenen Wochenende Vorweihnachtsfahrten auf verschiedenen Strecken durchzuführen. So setzte sich der Überführungszug am frühen Nachmittag in Gerolstein in Bewegung. Über die Schmidtheimer Rampe ging es in Richtung Euskirchen und von dort über die Voreifelbahn nach Bonn. Dort wurde auf die linke Rheinstrecke gewechselt und in flotter Fahrt ging es bei einsetzender Nacht am Rhein entlang in Richtung Brohl. Zwischen Remagen und Sinzig bemerkt das Personal ein immer lauter werdendes Klappern auf der Heizerseite der Lok. Während eines kurzen Signalhalts vor Sinzig wird das Elend im Schein der Taschenlampe in Augenschein genommen. Das linke Treibstangenlager war ausgelaufen und glühend heiß. Als erste Maßnahme wurde der verdampfte Ölvorrat des Lagers aufgefüllt und der Fahrdienstleiter gebeten, den Zug in Sinzig auf die Seite zu nehmen, damit der andere Verkehr nicht behindert wird. Nach zwei Stunden des Wartens, werden dann in einer längeren Zugpause die letzten 9 km bis Brohl mit 30 Km/h in Angriff genommen. Im Wechsel zwischen geöffnetem Regler und Leerlauf wurde dabei versucht, die Belastung so gering wie möglich zu halten. In Brohl angekommen beginnt sofort der Ausbau des defekten Lagers. Dankenswerterweise hatten sich die Eisenbahn Werkstätten Krefeld (EWK) dazu bereit erklärt, das Lager am Samstag neu auszugießen. So wurde das ausgebaute Lager gegen 3 Uhr nachts im Auto nach Krefeld gebracht. Die Pendelfahrten zwischen Andernach und Mayen am Samstag konnte die 52 natürlich nicht fahren. Als Ersatz stellten die Brohltalbahner dafür kurzfristig ihre V 200 zur Verfügung. Da die V 200 allerdings keinen Heizkessel für die Zugheizung mehr besitzt, wurden die drei Wagen vor Fahrtantritt von der 52 in eine "Sauna" verwandelt, damit zumindest das Material warm war. Die Ersatzfahrten waren dann trotz Diesellok als Zugpferd ganz gut besucht, zudem wurde reichlich Glühwein für die Fahrgäste mitgeführt. Am Samstagabend gegen 21 Uhr kam dann das neue Lager aus Krefeld in Brohl-Lützing an. Unterdes wurde in Zusammenarbeit mit den Brohltaleisenbahnern und einem Radlader die Treibstange abgebaut und alles für die Montage des neuen Lagers vorbereitet. Bei teilweise strömendem Regen geriet die Montage dann zu einer Schlammschacht im Düstern. Gegen 3 Uhr in der Nacht war das Projekt Lagertausch schließlich beendet. Nach einer kurzen Probefahrt im Brohler Bahnhof, gönnten sich alle Beteiligten ihren wohlverdienten Feierabend.